NÄHTECHNIK-LEXIKON
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2.3.10.3.3. Steuerung des Nadelfadens um das Spulengehäuse
Um ein sicheres Herumführen der Nadelfadenschlinge um das Spulengehäuse zu gewahr1eisten, gibt
es drei Systeme:
Mit Spulengehäuselüfter
Durch die hohe Umlaufgeschwindigkeit des Greifers entsteht zwischen der Laufbahn des Greifers
und des Spulengehäuses Reibung und dadurch eine Anlagekraft an der Fadenaustrittstelle zwischen
der, Spulengehäuse-Halternase (1) und dem Spulengehäuse (2).
Der Spulengehäuselüfter (3) hat die Aufgabe, das Spulengehause entgegen der
Greiferdrehrichtung zu drehen, wenn die über das Gehäuse geführte Nadelfadenschlinge
die Halternase (1) passiert. Somit kann der Fadenaustritt an dieser Stelle ungehindert
erfolgen.
Beispiel: Kl. 219.
Ohne Spulengehäuselüfter
Eine Optimierung des Fadenweges, der Fadenführungselemente und des Greifers sowie eine
Verbesserung der Fadenhebelkinematik ermöglichen das Entfallen des Spulengehäuselüfters ohne die
sonst für einen optimalen Stichanzug notwendige Erhöhung der Nadelfadenspannung. Diese günstige
Auslegung gewährleistet zum Zeitpunkt des Fadenaustritts einen freien Durchgang zwischen der
Spulengehäuse-Halternase (1) und dem Spulengehäuse (2).
Vorteile dieses Systems:
- Einstell- und Wartungsarbeiten am Spulengehäuselüfter entfallen,
- Geräuschminderung,
- geringerer Verschleiß.
Beispiel: Baureihe 270.
Mit Fadendurchgangssteuerung
Das Nahsystem mit einer Fadendurchgangssteuerung ersetzt den Spulengehäuselüfter. Hierbei
halt ein Draht (1) das Spulengehäuse entgegen der Greiferdrehrichtung, so daß ein ungehinderter
Fadeneintritt zwischen der Stichplatte (3) und der Spulengehäuse-Halternase (2) gewährleistet ist.
Damit der Nadelfaden die Stelle zwischen dem Draht und dem Spu1engehause leicht passieren kann,
weicht der Draht geringfügig aus.
Vorteile dieses Systems:
- Reduzierung von Wartungs- und
Einstellarbeiten,
- Geräuschminderung,
- geringerer Greiferverschleiß,
- die Fadensteuerung erfolgt ohne
mechanisch angetriebene Teile.
Beispiel: Baureihe 290 und Kl. 556.
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