NÄHTECHNIK-LEXIKON
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1.3.1. Saumnähte
Je nach Verfahrenstechnik und verwendetem Nähstichtyp unterscheidet man:
Blindsaum
Hierunter versteht man das Anstaffieren versäuberter oder umgeschlagener Saumeinschläge bei
Mänteln in hohler Verarbeitung mit Blindstich. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Herstellung
eines Saumes bei hochwertiger Oberbekleidung wie Jacken, Mänteln, Hosen, Röcken.
In der Praxis werden Kanten als hohl bezeichnet, wenn sie mit Blindstichmaschinen mit
Punktstich hergestellt werden. Ihnen fehlen die charakteristischen Stichbrücken des
Doppelsteppstiches.
Durchgesteppter Saum
- einfache, mit Säumer hergestellte Wäschesäume mit
schmaler Nahtzugabe und eingeschlagener, unversäuberter Nähgutkante.
Anwendungsgebiete: bei Hemden, Blusen, Wäsche und auf dem Heimtextil-Sektor.
- doppelt umgeschlagener, durchgesteppter Saumeinschlag mit
unversäuberten Nähgutkanten.
Anwendungsgebiet: Säumen von Jacken, Mänteln, Jeanshosen, Hemden, Blusen, Kleidern,
Berufsbekleidung usw.
- Schmaler Rollsaum, mit Rollfuss und
Zick-Zack-Stich hergestellte Saumkante, hauptsächlich bei Wäsche
- Muschelsaum: ähnliche Verarbeitung wie beim
Rollsaum, jedoch unter Mitführung einer Kordel
Überdeckstich-Saum
Die Befestigung der umgeschlagenen Schnittkante erfolgt mit einer Überdecknaht.
Anwendungsgebiete sind T-Shirts und aufgrund der stichtypbedingten Elastizität auch Trikotagen und
Maschenware sowie das Aufnähen von Taschenbesetzen auf den Taschenbeutel bei Herrenhosen.
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