1.5. Befestigungsnähte

Hier handelt es sich um eine Nahtart, bei der zwei oder mehrere Nähgutteile miteinander befestigt werden.

Es sind Nähte, mit denen Saumeinschläge so an den Hauptnähgutteilen befestigt werden, dass die Stiche auf der Außen­seite des Kleidungsstückes nicht sichtbar sind. Verwendet wird hierzu ein Blindstich, d.h. auf der Nadelseite wird der Nähfaden als Schleife so durch das Nähgut geführt, dass er auf der selben Seite des Nähgutes austritt, wo er mit sich selbst oder mit dem Greiferfaden verkettet wird. Stichtyp 103 oder Doppelsteppstich Stichtyp 306.

Mit Hilfe des Intervalls ist es möglich, bei empfindlicherem Nähgut eine lockere und markierungsfreie Naht zu erzielen. Dies erreicht man dadurch, dass die obere Nähgutlage mit der unteren nur bei jedem zweiten oder dritten Stich verbunden wird.

Unter "Pikieren" versteht man das Zusammenfügen zweier Materiallagen mittels eines Musters von Blindstichtypen, um einen Verbund zu erhalten. Die Pikiernähte sollen zur planen oder rollenden Verbindung (Roll-Pikierung) von Einlagen mit Oberstoffen führen. Die Durchführung erfolgt von Hand oder mit Pikiermaschinen ähnlich den Blindsaummaschinen. Der Näh­faden wird so durch das Nähgut geführt, dass die Stiche an der Oberstoff-Außenseite nicht sichtbar sind.

Anwendung bei Kragen und Revers.

Auch Reihnaht genannt: Ist ein vorübergehendes Verbinden zweier oder mehrerer Stofflagen mittels einer leicht auf­ziehbaren Naht, z.B. Einfachkettenstich Stichtyp 101.

Früher wurden die Nähte zunächst geheftet, ehe sie endgültig genäht wurden. In der heutigen Serienfertigung wird auf das Heften weitgehend verzichtet.

Ähnlich wie bei der Heftnaht handelt es sich hier um eine vorübergehende Verbindung von Einlage mit Oberstoff.

Das Wesentliche bei diesem Arbeitsgang ist, dass die Einlage körpergerecht unterschlagen wird. Dementsprechend sind auch die modernen Unterschlagmaschinen ausgestattet.

In der modernen Fertigungstechnologie wird die Verstärkungs­einlage mittels eines Klebestoffes durch die Frontfixierung fest mit dem Oberstoff verbunden.

Das ist das Verbinden von Stofflagen durch eine spezielle Naht:

-   Verriegeln, z.B. von Tascheneingriffen, Schlitzleisten

-   Befestigen, z.B. von Trägern, Gürtelschlaufen, Etiketten u. a.

-   Verzieren, z.B. Zierriegel auf Tascheneingriffen

-   Fertigbearbeiten, z.B. Absichern der Knopflochnahtenden durch einen Knopfloch-Querriegel

Eingesetzt werden ausschließlich Freiarm-Kurznaht­nähautomaten mit Doppelsteppstich Stichtyp 301 oder Einfachkettenstich Stichtyp 101 bzw. 107

Ist das Befestigen eines Knopfes durch eine Naht am Material. Vorwiegend wird der Einfachkettenstich eingesetzt, weniger der Doppelsteppstich.