Seite drucken
 

NÄHTECHNIK-LEXIKON

<< vorheriges Kapitel   Kapitelübersicht   nächstes Kapitel>>

2.3.10.3. Schlingenfängersysteme für Doppelsteppstichmaschinen

Der Doppelsteppstich wird aus einem Nadelfaden und einem Greiferfaden gebildet. Dabei liegt der Greiferfadenvorrat auf einer Spule entweder direkt im Schlingenfänger oder in ei­nem Spulengehäuse, um das sich der Schlingenfänger bewegt.

Verschlingung_Doppelsteppstich
Wenn sich die Nadel aus ihrem unteren Totpunkt aufwärts bewegt, wird eine Nadelfadenschlinge gebildet (1). Der Schlingenfänger schiebt sich in die Schlinge, fährt durch die Schlinge hindurch bzw. fährt die Schlinge um den Greiferfadenvorrat herum (2, 3 u. 4) und ermöglicht damit die Verschlingung von Nadel- und Greiferfaden (5).

Schiffchen

Das charakteristische Merkmal dieses Systems ist, dass sich die Schiffchen mit ihrer Spitze in die Nadelfaden­schlinge schieben, sie weiten und mit ihrer Spule ganz durchfahren. Zu diesem System gehören die Geradlang­schiffchen und die Bogenlangschiffchen.

Bewegung_Schiffchen

Greiferschiffchen

Zu den Greiferschiffchen gehören solche Schlingenfän­ger, die zur Stichbildung mit einer dem Greifer ähnlichen Spitze die Nadelfadenschlinge erfassen und weiten, sie dann aber wie die Schiffchen mit der Spule durch­fahren.
Der Vorteil dieses Schlingenfängersystems liegt darin, dass der I-Hauptteil des Umschlingungsfadens erst benötigt wird, wenn die Schlingenfangerspitze die Nadelfaden­schlinge durchfahren hat. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Nadel bereits aus dem Nähgut heraus, und somit steht für den Nachzug des Nadelfadens das von der Nadel verlassene Einstichloch zur Verfügung. Die Beanspru­chung des Nadelfadens wird dadurch erheblich vermindert.
Ein Beispiel für Greiferschiffchen ist das Barrel-Schiff­chen. Sein Spulengehäuse hat eine tonnenähnliche Form und ist deshalb besonders geeignet für sehr dicke Nähfäden. Barrel-Schiffchen erlauben Nahgeschwindigkeiten bis zu 1000 St./min und werden z.B. bei der Kl. 221 eingesetzt.

Greiferschiffchen

Greifer

Zu den Greifern werden alle Schlingenfänger gezählt, die zur Stichbildung mit einer Spitze oder einem Haken die Nadelfadenschlinge erfassen, weiten und über ein ortsfestes, meist zentrisch innerhalb des Greifers ge­lagertes Spulengehäuse hinwegführen.

Bei der Vielzahl der im Laufe der Jahre entwickelten Grei­fersysteme ist es zweckmäßig, die Greifer in zwei Haupt­gruppen zu unterteilen:
-           oszillierende bzw. schwingende Greifer,
-           rotierende bzw. umlaufende Greifer.

<< vorheriges Kapitel   Kapitelübersicht   nächstes Kapitel>>

Copyright © 2012 DÜRKOPP ADLER AG – Alle Rechte vorbehalten