1.2. Verbindungsnähte

werden allgemein auch als Schliessnähte bezeichnet. In der Regel werden durch Einzelnähte zwei Nähgutteile in einem be­stimmten Abstand von der Nähgutkante durch Nähen miteinander verbunden. Es können aber auch mehrere Stofflagen sein. Für die Herstellung genähter Verbindungsnähte werden Nähgut­teile mit deckungsgleichen Konturen oder voneinander abwei­chenden Konturen an der Nähgutkante übereinandergelegt und mit Einnadel-Nähmaschinen bzw. Nähanlagen der Stichtypen 301 oder 401 in dem gewünschten Nahtabstand von der Nähgutkante glatt oder bei gleichzeitigem Einhalten von Mehrweite in einer der Nähgut-Lagen zusammengenäht.

Bedingt durch die weitere Bearbeitung nach dem Nähen unter­scheidet man folgende Verbindungsnähte:

Die Naht wird in einem bestimmten Abstand von der Nähgut­kante genäht und dann nicht weiter bearbeitet.

Nach dem Nähen werden die Nahtzugaben auf der linken Seite auseinandergebügelt oder flachgebügelt.

Nach dem Nähen werden die Nahtzugaben auseinandergelegt und von der rechten Stoffseite mit einer 1-Nadel oder 2-Nadel­maschine flachgesteppt (kein vorheriges Ausbügeln not­wendig).

Nach dem Vornähen der Verbindungsnaht werden die Nahtzugaben nach einer Seite hin umgelegt, bevor in einem bestimmten Abstand von der Nahtlinie einseitig ein- oder mehrlinig gesteppt wird und dadurch die Nahtzugaben befestigt werden.

Das Erscheinungsbild dieser Näht entspricht dem der Einfach­kappnaht. Die Naht wird jedoch, im Gegensatz zur Einfach­kappnaht, in 2 Arbeitsgängen erstellt.

Überlappungsnähte

Diese Verbindungsnaht hat in der Bekleidungs- und Wäsche­industrie eine sehr geringe Bedeutung. - Bei dieser Nahtart werden zwei konturenmäßig aufeinander abgestimmte Nähgut­teile durch Überlappen miteinander verbunden.

Die offenen Nähgutkanten zweier konturenmäßig einander zugeordneter Nähgutteile werden voreinandergelegt und durch geeignete Nähstichtypen miteinander verbunden.

Diese Nahtart findet man sehr häufig in der Miederverarbei­tung. Die vorwiegend verwendeten Stichmuster sind_Fagotstich, Federstich, Sechsstich-Zickzackstich oder Überdeck-Kettenstich.