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NÄHTECHNIK-LEXIKON

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1.1.16. Nahtkosten

Der Unterschied in der Fadenverschlingung von Doppelkettenstich und Doppelsteppstich bewirkt, dass der Nähfadenverbrauch beim Doppelkettenstich (Stichtyp 401) um 70 - 100 % höher ist als beim Doppelsteppstich (Stichtyp 301).
Als ungefähren Anhaltspunkt kann man bei einer Nähgutdicke von 1 mm (2 x 0,5 mm) und einer Stichlänge von 2,5 mm (= 4 Stiche je cm) von folgenden Circa-Werten ausgehen:
-        Nähstichtype 301 = 2,80 m Nähfaden/m Nählänge
-        Nähstichtype 401 = 4,80 m Nähfaden/m Nählänge.
Diese Relation weist beim Doppelkettenstich pro m Naht einen Mehrverbrauch von 2 m = 71,4 % aus.

Dieses Beispiel kann nicht verallgemeinert werden, weil die Werte abhängig sind von einer Reihe Näh- und materialbedingter Einflussfaktoren, z.B. Nähgutdicke, Anzahl der Nähgutlagen, Stichdichte, Nähfadendicke, Fadenspannungskraft.
Die Entscheidung für den Einsatz eines Doppelsteppstiches oder eines Doppelkettenstiches fällt wohl kaum aufgrund der unterschiedlichen Fadenverbräuche. Es gibt jedoch gewisse Nahtpositionen, bei denen man den einen oder den anderen Stichtyp verwenden kann, um so die stichtyp-spezifischen Nachteile zu umgehen.

Der Doppelkettenstich ist besonders dann von Interesse, wenn häufige Farbwechsel erfolgen. Bedingt durch die Fadenver­schlingung auf der Nähgutunterseite wird bei Querbelastung der Naht nur der Nadelfaden sichtbar. Demzufolge ist ein Greiferfadenfarbwechsel nicht erforderlich.

 

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